Please von Sunwings (don't be in love with someone else. [Zorro x Nami]) ================================================================================ Kapitel 1: Please ... --------------------- „Liebst du sie?“ Nami merkte, wie Zorro in seiner Bewegung innehielt und sie neugierig musterte. Die Flasche Sake in seiner rechten Hand lag an seinen Lippen, doch er nahm keinen Schluck von seinem Lieblingsgetränk. Stattdessen senkte er nun seine Hand und stellte die Flasche neben sich auf den Boden. Seine Füße hatte er überkreuzt und Nami wusste, dass er eigentlich seine Ruhe haben wollte. Nicht ohne Grund hatte er ein wenig abseits von der Party ein stilles Plätzchen gesucht. Doch Nami konnte nicht länger warten. Sie musste wissen, was vorgefallen war, seit sie sich auf Zou aufteilen mussten. Nami erinnerte sich noch genau an den Augenblick, als sie sich dort nach Dressrosa wieder sahen. Zu sehen, dass es ihm gut ging und er nicht schwer verletzt war. Zu wissen, dass ihm nichts passiert war. Es war der Augenblick gewesen, in dem sie sich der Tragweite ihrer Emotionen bewusst war. Schon vor ihrer zweijährigen Trennung hatte sie sich dem Schwertkämpfer näher gefühlt, als allen anderen. Zwischen ihnen lag immer schon dieses gegenseitige Verständnis, auch wenn Nami es ihm manchmal einprügeln musste. Und als sie ihn damals nach der langen Zeit endlich wieder sah, waren die Gefühle, die sie in der hintersten Schublade ihrer Seele verbarrikadiert hatte, mit voller Wucht zurück und Nami wusste, dass sie diese Emotionen vermutlich nie wieder dorthin verstecken konnte.  Dann der erneute Abschied auf Dressrosa und das Treffen auf Zou, wo Sanji sich bereits von ihnen verabschiedet hatte. Nami war damals so enttäuscht von sich selbst gewesen, dass sie Sanji nicht aufhalten konnte.  Und kaum hatte sie Zorro wieder bei sich, musste sie sich erneut von ihm verabschieden. Sie segelte mit Ruffy nach Whole Cake Island, um Sanji zurück zu holen und Zorro mit den anderen nach Wano Kuni.  All die Trennungen lasteten immer noch schwer auf Namis Schultern. Zudem der harte Kampf gegen Kaido und Big Mom. Das erste Mal seit langem fühlte sich Nami emotional zerbrechlich und sie wollte nichts lieber, als endlich ihrem inneren Kampf nachgeben und Zorro ihre Gefühle gestehen. Wenn da nicht diese nagende Angst wäre, dass ihr eine andere Frau zuvorgekommen war.   „Ich weiß nicht, von wem du sprichst“, antwortete er ihr nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens. Er zog verwundert eine Augenbraue nach oben, als würde er tatsächlich nicht wissen, wovon Nami redete. Aber sie kannte ihn gut. Gefühle waren noch nie seine Stärke gewesen und darüber reden wollte er schon gar nicht. Nur zu gut, dass Nami genau wusste, wie sie ihn dazu zwingen konnte alles zu offenbaren. Er beobachtete sie mit Argusaugen, als sie sich langsam in Bewegung setzte und auf ihn zusteuerte. Seine Augen tasteten jeden Zentimeter ihres Körpers genau ab, was Nami eine Gänsehaut bescherte. Sie ließ sich neben ihm auf den Boden fallen und schnappte sich seine Flasche Sake.  „Hey!“, knurrte er und wollte ihr die Flasche wieder entreißen, doch Nami war wie immer schneller. Mit einem zufriedenen Grinsen wandte sie sich von ihm ab und nahm drei große Schlucke von der brennenden Flüssigkeit. Als sie die Flasche zwischen ihnen abstellte, wischte sie sich mit dem Handrücken über den Mund und blickte Zorro auffordernd an.  „Du hast mit ihr geschlafen“, sagte sie geradeheraus. Seit Brook ihr davon erzählt hatte, wie er Zorro und Hiyori engumschlungen in irgendeiner Hütte erwischt hatte, lag es ihr auf der Zunge, Zorro danach zu fragen. Allein bei dem Gedanken daran zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen und sie bemerkte, wie ihr das Atmen schwerfiel. Der Kloß in ihrem Hals wurde immer größer und größer. Obwohl sie die letzten zwei Nächte schlaflos in ihrem Bett gelegen und geweint hatte, konnte sie die Tränen auch jetzt nur schwer zurückdrängen.  Traurig betrachtete sie ihn von oben bis unten. Sie war so glücklich gewesen, als sie ihn bei der Schlacht von Onigashima wieder gesehen hatte. Selbstverständlich war er wieder einer von denen gewesen, die sich mit schlimmen Verletzungen in die Schlacht gestürzt und trotzdem einen der stärksten Gegner besiegt hatte. Es grenzte beinahe an ein Wunder, ihn jetzt hier so quicklebendig zu sehen. Nach seinem Kampf mit King wäre sie ihm am liebsten um den Hals gefallen, so erleichtert war sie, dass er noch am Leben war. Jedoch war auf dem Schlachtfeld nie Zeit für Liebesbekundungen und als Brook ihr Stunden danach davon berichtete, dass die schönste Frau von Wano Kuni und Tochter des berühmten Samurai Kozuki Oden sich in Zorro verliebt hatte, lag Nami auch nicht mehr viel daran, auch nur in die Nähe des Schwertkämpfers zu kommen.  Ihre traurigen Augen hafteten sich an sein Gesicht und er erwiderte ihren Blick ratlos.    Bitte sei nicht in jemand anderen verliebt.    „Hat dir das Brook erzählt?“, hakte Zorro eingeschnappt nach und Nami erkannte mit Schrecken, dass sich seine Wangen rot färbten. „Es war nicht das, wonach es ausgesehen hat.“ Nami presste ihre Lippen aufeinander und blickte auf den Boden. In jedem billigen Liebesroman, den sie sich von Robin ausgeliehen hatte, war das immer die Ausrede der Männer, als sie auf ihre Affäre angesprochen wurden. Obwohl Hiyori nicht Zorros Affäre war. Denn Zorro war auch nicht Namis Mann. Er konnte tun und lassen, was er wollte.  „Was ist mit dir?“, fragte er überraschend sanft, als sie gedankenverloren mit dem Saum ihres Rockes spielte. Warum hatte er ihr immer noch nicht auf ihre ursprüngliche Frage geantwortet?  „Was meinst du?“, stellte sie die Gegenfrage, blickte jedoch nicht auf. Irgendwie schaffte sie es in diesem Moment nicht, ihm in die Augen zu sehen.  „Du benimmst dich ... seltsam.“ „Tue ich nicht!“ Natürlich tat sie das, dachte sie augenrollend. Sie war ja immerhin in ihn verliebt. Lorenor Zorro. Erst wenn sie es schaffte, sich zu entlieben, würde sie wieder die alte Nami sein. Doch das stellte sich schwieriger heraus, als erwartet. Dieser Mistkerl hatte ihr Herz voll und ganz eingenommen. Und es bröckelte gerade in tausend Stücke, ohne, dass er es überhaupt bemerkte.  „Du hast immer noch nicht geantwortet“, stellte sie nach einer Weile fest.  Zorro streckte neben ihr die Füße aus. „Warum interessiert dich das?“ Nami seufzte und umarmte ihre Knie. Sie widerstand dem Drang, ihr Gesicht in ihren Armen zu vergraben und zu heulen. Warum konnte er es nicht einfach sagen?    Bitte sag nicht, dass du sie liebst.   Doch sie wusste, egal wie oft sie ihn im Stillen anflehte, es würde seine Gefühle gegenüber Hiyori nicht mehr ändern. Nami war einfach zu spät. Wenn sie doch nur früher etwas gesagt hätte. Wenn sie nur schon vor Jahren ihre Gefühle akzeptiert und nicht dagegen angekämpft hätte. So viele wenn’s... Zorro seufzte tief und starrte in den Sternenhimmel. Nami betrachtete sein nachdenkliches Gesicht.  „Hiyori ist wunderschön“, stellte sie fest. Nami war eine Schönheit, das wusste sie selbst. Aber Hiyori spielte in einer ganz anderen Liga. Sie war anmutig, freundlich und zurückhaltend. Also irgendwie das genaue Gegenteil von Nami. Nami war aufbrausend und sie wusste, dass Zorro dies in den Wahnsinn trieb. Deswegen stritten sie sich auch so oft.  „Mhh...“, knurrte Zorro.  War das ein Ja? Nami seufzte resigniert. Es regte sie tierisch auf, dass sie sich nie normal mit ihm unterhalten konnte. Wütend presste sie die Lippen aufeinander. „Ihr Vater war ein berühmter Samurai, eure Kinder werden bestimmt wahnsinnig begabte Schwertkämpfer“, murmelte sie verbittert. Zorro stöhnte und ließ sich in das weiche Gras fallen. „Ich verstehe euch Frauen einfach nicht. Wenn du eifersüchtig bist, dann sag es doch einfach.“ „Was?!“, kreischte Nami und drohte ihm mit der Faust. „Ich bin ganz sicher nicht eifersüchtig!“ Doch, das war sie. Auch Zorro schien das zu wissen, denn obwohl er es versuchte, konnte er ein Grinsen nicht unterdrücken und das machte Nami nur noch wütender. „Warum sollte ich auf Hiyori eifersüchtig sein?! Sie hat es geschafft, den blödesten aller Blödmänner zu verführen. Nicht etwas, auf das man stolz sein könnte.“ Zorro rieb sich die Schläfen, als hätte er unendliche Kopfschmerzen. „Was redest du da? Sie hat gar niemand verführt...“ „Du warst mit ihr im Bett!“, warf sie ihm entgegen und rappelte sich auf. Sie kniete im weichen Gras und sah wütend auf ihn herab, während er weiter im Gras lag und die Sterne betrachtete.  „Sie hat sich einfach zu mir gelegen!“, verteidigte er sich genauso wütend.  „Der große Piratenjäger Lorenor Zorro kann sich also nicht gegen eine Prinzessin verteidigen, die sich ohne sein Zustimmen in sein Bett legt?!“, knurrte Nami. „Für wie dumm hälst du mich?!“ Nun richtete sich auch Zorro auf. „Nochmal – warum interessiert dich das?!“ „Weil ich ...“, entgegnete sie, doch bevor sie etwas Falsches sagen konnte, stoppte sie sich selbst mitten im Satz. Um ein Haar hätte sie Zorro etwas offenbart, mit dem er vermutlich nicht umgehen konnte. Er sah sie weiterhin auffordernd an. Aber sie verschränkte nur die Arme vor ihrer Brust und blickte wie ein trotziges Kind in eine andere Richtung.    „Also gut“, knurrte Zorro schließlich ungeduldig. „Ich habe mich in die schönste Frau der ganzen Grand Line verliebt. Zufrieden?!“ Namis Kopf schnellte zurück. Ihr Mund stand offen, während sie ihn genau betrachtete. Er liebte sie also. Hiyori. Sie spürte gar nicht richtig, wie die Tränen unaufhaltsam ihre Wangen hinunter rollten. Da war er also. Der Moment, den sie seit ihrem Gespräch mit Brook fürchtete. Der Moment, in dem ihr das Herz gebrochen wurde.  Zorro blickte sie entsetzt an. „Warum weinst du denn jetzt?!“, fragte er und war in Windeseile an ihrer Seite. Stirnrunzelnd kamen seine Finger ihrem Gesicht näher, doch Nami wich bei der kleinsten Berührung zurück und schlug seine Hand weg. Nur schwer konnte sie sich aufrichten, ihre Knie gaben nach und sie taumelte einige Schritte. Wie war es möglich, dass es ihr mit einem Mal den Fußboden unter den Füßen wegzog? Sie war doch sowieso schon auf die Antwort gefasst gewesen. War sie wirklich so bescheuert und hatte noch die Hoffnung gehabt, dass Zorro keine Gefühle für Hiyori hatte? Ach, wie dumm sie nur war.  Zorro stand ebenfalls auf und packte schnell ihr Handgelenk, bevor sie zurück zur Party taumeln konnte. „Du verstehst das falsch“, sagte er und zog sie zurück, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte. „Ich spreche doch nicht von Hiyori.“ Fürsorglich legte er seine Hände an ihr Gesicht und strich ihr mit den Daumen die Tränen von den Wangen. Namis Herz klopfte wie verrückt in ihrer Brust.  Noch nie war sie Zorro so nah gewesen. Noch nie hatte er sie so berührt.  Seine Augen bohrten sich in die ihren und jeder einzelne Gedanke war wie weggeblasen. Namis Kopf war komplett leer. Dafür fühlte sich ihr Herz umso voller an. Mit zitternden Händen hielt sie sich hilfesuchend an Zorros Armen fest. Er bemerkte, wie ihr Körper erschauderte und legte seine rechte Hand vorsichtshalber an ihre Taille, um sie zu stützen. Beruhigend strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und erst als sie sich von dem Schock erholt hatte, lächelte er sie liebevoll an. Nami hatte noch nie so einen Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen. Was hatte das alles zu bedeuten? „Damit habe ich dich gemeint, Nami“, raunte er ihr schließlich zu. Ihr Herz setzte aus. Was sagte er da? Es dauerte einen langen Moment, bis sie wieder auf den Boden der Tatsachen ankam.  „Ich bin nur die schönste Frau der Grand Line?!“ „Was?!“, fragte Zorro perplex. Er verdrehte kopfschüttelnd die Augen. „Ich habe dir gerade gesagt, dass ich dich liebe, Weib! Und alles was du hörst, ist, dass du die schönste Frau der Grand Line bist!“ Nami kniff die Augen zusammen. „Da! Du hast es schon wieder gesagt!“ Der Schwertkämpfer zog ergebend die Schultern nach oben, griff nach seinem Sake und murmelte etwas von „Typisch Weiber“ vor sich hin.  „Hey! Ich rede mit dir!“ „Ich habe dir gerade meine verdammten Gefühle gestanden und du meckerst nur rum!“, knurrte er stöhnend. „Also sage ich es nochmal. Ich habe mich in die schönste Frau der ganzen Welt verliebt! Bist du jetzt zufrieden?!“ „Idiot! Warum kannst du nicht einfach sagen, dass du mich liebst?!“ „Ich wollte romantisch sein! Das wollt ihr Frauen doch immer, oder?!“ „Doch nicht so!“ „Wie denn dann?!“ „Für den Anfang könntest du mich einfach küssen!“ „Hör auf mir Befehle zu geben, Hexe!“ „Du hast doch gefragt, was du tun sollst!“ „Ich bin nicht dumm, kapiert?!“ „Das habe ich auch nicht gesagt!“ „Aber gedacht!“ „Du bist der verblödetste aller Blödmänner da draußen!“, schrie Nami. „Ich kann nicht fassen, dass ich mich ausgerechnet in dich verliebt habe!“ Zorro stöhnte gequält und griff erneut nach seinem Sake. Als er die Flasche geleert hatte, schmiss er sie auf den Boden und packte Nami grob an den Schultern. „Ich. Liebe. Dich“, sagte er. „Habe ich es jetzt richtig gemacht?“ Namis Augen wurden groß. Er legte seinen Zeigefinger und den Daumen an ihr Kinn und sah sie fragend an. Wie auf Knopfdruck war sie plötzlich keine Furie mehr, sondern starrte ihn mit ihren rehbraunen Augen und mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen an. „Idiot“, flüsterte sie. „Warum denn nicht gleich so?“ Zorro grinste und beugte sich zu ihr runter. Kurz bevor er sie küsste, stoppte er jedoch. Nami, die ihre Augen geschlossen hatte, öffnete diese wieder ungeduldig. „Zorro...“, flehte sie ihn leise an, während sich ihre Finger in seinen Kimono krallten. Wie eine schnurrende Katze schmiegte sie ihren kurvenreichen Körper an seinen muskulösen. Mit einer schnellen Bewegung hob Zorro Nami hoch, damit sie auf Augenhöhe waren, und sie schlang ihre Beine um seine Körpermitte.  Träumerisch strich sie mit ihren Fingern durch sein grünes Haar und Zorro schloss genießerisch sein Auge. „Weißt du, was wirklich heiß war?“, fragte sie ihn flüsternd, woraufhin er sein gesundes Auge öffnete und sie neugierig ansah. „Als du gegen King gekämpft hast und dich selbst als König der Hölle bezeichnet hast“, murmelte Nami und spielte mit seinen drei Ohrringen. „Das war richtig scharf...“ Zorro zog eine Augenbraue nach oben. „Ach ja?“ „Ja“, antwortete sie ehrlich. „Und weißt du, was noch heißer wäre?“ „Was?“, hauchte er an ihrem Hals, da sie sich immer weiter an ihn schmiegte und Zorro seinen Kopf senkte.  „Wenn du mich endlich küssen würdest!“, kreischte sie plötzlich laut in sein Ohr. Zorro jedoch lachte nur, denn vermutlich hatte er es genau auf diese Reaktion angelegt.  „Schon gut, schon gut“, grinste er. „So ungeduldig“, raunte er, was Nami eine weitere Gänsehaut bescherte.  Er überwand die wenigen Millimeter, die ihre Lippen noch voneinander trennten.    Und endlich... Endlich küsste er sie.  I’ll spend forever wonderin‘ if you knew I was enchanted to meet you Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)